UF-Fachtag bei RWE: Best Practice im Austausch

Aktuelle Entwicklungen in der Behindertenpolitik sowie Erfahrungen und gute Beispiele standen im Mittelpunkt des UF-Fachtages bei RWE. Mehr als 20 Vertreter inklusionsengagierter Unternehmen waren am 1. September zum RWE-Tagebau Standort Garzweiler gekommen, um sich über betriebliche Best Practice und geplante Reformvorhaben aus der Politik auszutauschen.

Der Fachtag des UnternehmensForums fand zeitgleich zum Start der neuen Unternehmenstochter des Energiekonzerns RWE unter dem neuen Namen Innogy SE statt, wie Dr. Beate Winter, Arbeitgeberbeauftragte von RWE in ihrer Begrüßung erklärte. Sie stellte den Mitgliedern und Gästen des UnternehmensForums erfolgreiche RWE-Maßnahmen rund um Ergonomie und Barrierefreiheit vor und verwies dabei auf die gute Zusammenarbeit mit dem LVR-Integrationsamt. Dass feste Ansprechpartner entscheidende Faktoren für den Erfolg von Inklusion in Unternehmen sind, wurde im anschließenden Austausch ebenfalls deutlich.

Best Practice statt bürokratische Hürden

Diskutiert wurde von den Arbeitgebervertretern zudem die geplante Erhöhung von Freistellungen der Vertrauenspersonen. Mehr Freistellungen bedeuten in erster Linie mehr Kosten und mehr Bürokratie. Damit aber sei den schwerbehinderten Beschäftigten, ihren Vertretungen und den Unternehmen nicht geholfen, so Olaf Guttzeit, Vorstandsvorsitzender des UnternehmensForums. „Aus Sicht des UnternehmensForums bergen die mit der Novellierung des SGB IX geplanten Änderungen die Gefahr in sich, dass Unternehmen, die schon heute tatsächliche oder vermutete bürokratische Hürden bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sehen, sich noch zurückhaltender bei der Einstellung von Menschen mit Behinderung verhalten.“ Zielführender seien Best-Practice-Maßnahmen, die zeigten, wie sich Unternehmenskultur inklusionsorientiert verändern könne. Der vom UnternehmensForum ausgelobte Inklusionspreis sei hierfür ein Erfolgsbeispiel – „und zudem einer der größten Erfolge des UnternehmensForums“, wie Guttzeit mit Blick auf das zehnjährige Jubiläum der UF-Vereinsgründung erinnerte.