„Es gibt noch einiges an Inklusion nachzuholen“

Angela Meurer über das Berufsleben mit Behinderung

Die meisten Behinderungen werden mitten im Leben erworben, nur 4% sind angeboren. Bei Angela Meurer, HR-Managerin und Konzernschwerbehindertenbeauftragte des UF-Mitglieds Deutsche Bank, war es ein schwerer Unfall. Seitdem ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Was sie persönlich gelernt hat, warum diverse Teams besser arbeiten und was Unternehmen beim Thema Inklusion noch verbessern können, darüber sprach sie im Vorfeld des Deutschen Diversity Tages im Rahmen der Kampagne „IN YOUR MOCCASINS“.

Vor fast genau 20 Jahren, am 26. Juli 2001, lief ein Wildschwein auf die Autobahn und verursachte einen schweren Autounfall. Am Steuer: Angela Meurer. Sie kam gerade aus einem Urlaub und freute sich auf den ersten Arbeitstag. Die begabte junge Frau, die sich mitten in einer vielversprechenden Karriere als HR-Leiterin einer großen Bank befand, hatte Freude am Sport, eine kleine Tochter und Pläne für eine Familienerweiterung.

Als sie im Krankenhaus aufwachte, konnte sie sich nicht bewegen, nicht sprechen, nicht einmal richtig sehen. „Ich gebe ihnen noch 7 Jahre“, sagte der Arzt, als sie nach elf Monaten aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Es folgte ein jahrelanger Kampf zurück ins Leben und heraus aus diesem – sozusagen – persönlichen Lockdown.

Schnell zurück in den Beruf

Im Interview verrät Angela Meurer, wie sie es geschafft hat, so schnell wieder in ihr Berufsleben zurückzukehren, und warum sich so wenig junge Menschen mit Behinderung um lukrative Jobs bewerben. Aber sie erzählt auch, wie sie sich in den Momenten stabilisiert, wenn der physische und psychische Schmerz kommt.

Mit Angela Meurer sprach Dr. Janina Urussowa, die die Kampagne auf internationaler Ebene initiiert hat. Ziel ist es zu zeigen, wie Resilienz aus der Bewältigung tiegfreifender Veränderungen wie einer Behinderung entstehen kann. Mit diesem Interview endet das vom UnternehmensForum geförderte Projekt. 

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