Gute Lösungen und praxistaugliche Strategien für mehr Inklusion resultieren aus Erfahrung. Das machte der UF-Fachtag einmal mehr deutlich. Mehr als 30 Vertreter aus Unternehmen waren zum UF-Mitglied Christoffel-Blindenmission (CBM) nach Bensheim gekommen, um sich über Beratungs- und Unterstützungsangebote, Barrierefreiheit und digitale Zugänglichkeit zu informieren.
„Aus der Praxis für die Praxis” Gemäß diesem Leitsatz hat das UnternehmensForum im Rahmen eines Arbeitskreises eine „Arbeitshilfe für Inklusionsbeauftragte“ erarbeitet, die sich mit den rechtlichen Hintergründen, dem Rollenverständnis und den Aufgaben dieser Tätigkeit beschäftigt. „Wer, wenn nicht erfahrene Inklusionsbeauftragte selbst können am besten tragfähige Antworten und Tipps für das Alltagsgeschäft geben?“, erklärt UF-Vorstand Sabine Belter, die den Arbeitskreis geleitet hat und die Arbeitshilfe beim UF-Fachtag vorstellte.
Vorteil: Individuelle Reha-Beratung
Welche Präventionsleistungen und Reha-Angebote bietet welcher Träger an? Heiko Herborn vom Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung (DRV) informierte über rechtliche Neuerung, die im Zuge des Bundesteilhabegesetzes Einzug gehalten haben. Ein besonderer Vorteil für Unternehmen: Um individuell und betriebsnah Unternehmen beraten zu können, kommt der Firmenservice auch direkt in die Betriebe. Und das kostenlos.
Design für Alle
Keine Inklusion ohne Design für Alle. Anne-Marie Nebe vom IT-Dienstleistungsunternehmen T-Systems gab einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der barrierefreien IT: „Gefragt sind barrierefreie Zugänglichkeit in Kombination mit einfachster Zugänglichkeit und höchstmöglicher Nutzerakzeptanz“, erklärte die Expertin – und das nicht nur für Webseiten, sondern auch für Software und Fachanwendungen. Hier gibt es noch viel zu tun – und die Zeit läuft. Für Unternehmen sieht der European Accessibiliy Act eine umfassende Barrierefreiheit bis 2025 vor.
Erfahrung im Erlebnismobil
Konkrete Barrierefreiheit erfahrbar zu machen, stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Gastgeber CBM lud die Teilnehmer zu einem Mobilitätstraining ein – annähernd „blind“ und mit Blindenstock ausgestattet, ertasteten sich die Arbeitgebervertreter ihren Weg durch das Erlebnismobil. Damit schloss der Tag, neben neuen Erkenntnissen, auch mit neuen persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer ab. „Die beste Basis, um Inklusion voranzubringen“, resümierte Olaf Guttzeit, UF-Vorstand.