Inklusion ist ein Teil des BGM

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist mehr als ein kostenloser Obstkorb, gemeinsames Joggen oder Massageangebote. BGM steht für eine Kultur, die alle Mitarbeiter als wichtigste Ressource wertschätzt. Prävention und Inklusion sind elementareTeilbereiche eines funktionierenden BGM, das erklärt Willy Graßl, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement und für den Flughafen München im UnternehmensFourm aktiv.

BGM ist Teil des Personalmanagements. Welche besondere Bedeutung hat es für Unternehmen?

Das BGM erhält eine besondere Bedeutung, wenn die Entscheidungsebene es möchte, zulässt und es in eine starke Position bringt. Die BGM Verantwortlichen können dann mit ihren Einflussmöglichkeiten, gesunde Arbeitsbedingungen mitgestalten. Das BGM wird zu einem Korrektiv eines ungesunden Schneller, Höher und Weiter.

Ein gutes BGM ist ein großes Wissensnetzwerk. Es besteht aus Personen und Bereichen, die Einfluss auf personalrelevante Themen haben und fördert die Entwicklung von interdisziplinären Lösungen von hoher Güte. Das spart Ressourcen und bereitet den Weg zu einer Wirtschaft für den Menschen.

In Zeiten der Corona-Pandemie bekommt auch Prävention noch einmal eine neue Bedeutung. Wie sieht BGM hier ganz praktisch aus?

Arbeit muss neu gedacht werden. Das BGM kann z.B. bei der Herausforderung „HomeOffice“ unterstützen. Informationen für eine gute Gestaltung und eine Auswahl geeigneter Angebote zu Ergonomie, Bewegung, Ernährung, Regeneration und Resilienz sind hilfreich. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die psychischen Belastungen gerichtet werden. Eine BGM Hotline kann hier eine wertvolle Anlaufstelle sein. Die Qualifizierung der Führungskräfte im Bereich psychischer Belastungen und gesunder Führung ist anzuraten. Denn die größte Herausforderung steht noch bevor, die Rückkehr der Beschäftigten an den Arbeitsplatz.

Welche Rolle spielt das BGM für Inklusion?

Inklusion ist ein Teil des BGM und beides sind kulturstiftende Elemente, die eine Gleichstellung und Teilhabe aller Beschäftigten zum Ziel haben. Das Zusammenführen von internen und externen Expertenwissen ermöglicht Barrieren abzubauen, best practice Beispiele zu nutzen und den Inklusionsgedanken nachhaltig in die Unternehmen zu integrieren. Eine besondere Bedeutung hat hier das UnternehmensForum. Als Arbeitgebernetzwerk führt es das Inklusionswissen von 30 relevanten Unternehmen aus der Wirtschaft zusammen und ist damit eine bedeutende Denkfabrik für die Inklusion.

Als Praktiker und Experte gefragt: Was macht BGM praxistauglich?

Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem BGM.

Die Praxistauglichkeit ist gegeben, wenn das BGM eine Wirkung entfaltet und Beschäftigte und Unternehmen daraus einen Mehrwert generieren. Es ist ein Impulsgeber und Treiber für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen beim Arbeitsschutz, dem Eingliederungsmanagement, der Inklusion und der Suchtprävention.

Unterstützende Gesundheitsangebote zu implementieren ist eine weitere Kernaufgabe des BGM. Wenn es als relevanter Faktor für die Gesundheit und die Gesundheitsangebote der Belegschaft wahrgenommen und akzeptiert wird, hat es sein Ziel erreicht.