Für mehr Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Wirtschaft

Das UnternehmensForum hat aktuelle Entwicklungen im Blick: Egal ob inklusionsstarke Veranstaltungen oder neue Projekte, hier finden Sie aktuelle Informationen aus dem Tätigkeitsbereich der Arbeitgeberinitiative.

19. März 2019

Bereit zum Handeln – Aktionspläne in der Wirtschaft

Menschenrechte gelten für alle – ob mit oder ohne Behinderung. Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) hat das bekräftigt und Inklusion zum gesellschaftspolitischen Leitziel erklärt. Auch Unternehmen der Wirtschaft unterstützen die UN-BRK: Mit Aktionsplänen unterstreichen sie, dass sie zum Handeln für mehr Inklusion bereit sind. Als erstes Medienunternehmen veröffentlichte nun Axel Springer einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK.

Aktionspläne mit konkreten Zielen und Maßnahmen fördern die Umsetzung der UN-BRK in die Praxis. 2011 machte die Bundesregierung mit dem Nationalen Aktionsplan den Anfang. Bundesländer, Organisationen und Unternehmen folgten. „Axel Springer will als Unternehmen zur Umsetzung der UN-BRK beitragen“, erklärte Thomas Wendt, Head of HR News Media Print National bei der Axel Springer SE. „Wir wünschen uns eine Unternehmenskultur, die von sozialer Verantwortung und sozialem Handeln geprägt ist. Dazu gehört eine inklusive Belegschaft, die erfolgreich und gut zusammenarbeitet.“ Axel Springer gehört damit zu den zwölf Unternehmen bundesweit, die sich mit Aktionsplänen verpflichten, die UN-BRK aktiv umzusetzen.

Aktionspläne fördern die Chancengleichheit von Menschen mit und ohne Behinderung. Gleichzeitig implementieren sie eine inklusive Unternehmenskultur. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden des UnternehmensForums, Olaf Guttzeit, profitieren alle Beteiligten: „Inklusion bietet Unternehmen gleich mehrere Vorteile: Fachkräftesicherung, loyale Mitarbeiter, die Stärkung der Arbeitgebermarke, Mehrwert durch Vielfalt, Erhalt von Know-how und last but not least finanzielle Vorteile.“ Das UnternehmensForum hatte zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu einem Austauschtreffen eingeladen, in dem Gelingens-aspekte und Herausforderungen diskutiert wurden.

Auch Randstad initiiert Aktionsplan

Mit Axel Springer haben bisher zwölf Arbeitgeber in Deutschland einen Aktionsplan für mehr Inklusion veröffentlicht, elf von ihnen sind Mitglied im UnternehmensForum – darunter auch der Personaldienstleister Randstad, der seinen Aktionsplan Anfang des Jahres initiiert hat. „Randstad setzt sich bewusst für einen inklusiven Arbeitsmarkt ein, weil wir Menschen mit Behinderungen als wertvolles Fachkräftepotenzial verstehen“, so Hans Christian Bauer, Director Social Affairs bei Randstad. „Der Aktionsplan hilft uns gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern, gezielt das Bewusstsein für die Stärken von Menschen mit Behinderungen zu fördern und die eigene Inklusionsrate zu steigern. Wir sind überzeugt, dass unser Engagement auf dem Gebiet der Inklusion einen wichtigen Beitrag leistet, um die Arbeitswelt für Menschen mit und ohne Behinderung attraktiver zu gestalten und maßgeblich weiter zu entwickeln.“

Zum Fachtreffen begrüßte UF-Vorsitzender Olaf Guttzeit rund 50 Teilnehmende im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin. © Foto: Christian Hahn „Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung ist so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht“, sagte Vanessa Ahuja, Leiterin der Abteilung für die Belange behinderter Menschen, Prävention und Rehabilitation, Soziale Entschädigung und Sozialhilfe. Dennoch müssten Fördermöglichkeiten für Unternehmen noch bekannter werden. © Foto: Christian Hahn Dr. Leander Palleit (Deutsches Institut für Menschenrechte) betonte das Potenzial von Aktionsplänen: „Sie tragen zur Bewusstseinsbildung bei und zeigen Handlungsoptionen auf, sie koordinieren Maßnahmen und sie haben eine Rechenschaftsfunktion.“ © Foto: Christian Hahn (v.l.n.r.) Thomas Wendt (Axel Springer), Dr. Leander Palleit, Olaf Guttzeit, Sabine Belter (Deutsche Bahn AG) und Alexander Eckhardt (SAP) sprachen mit Moderatorin Astrid Hadem (Agentur zeichensetzen) über Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von Aktionsplänen. © Foto: Christian Hahn „Wir haben für die Erstellung unseres Aktionsplanes viel Expertise gesammelt, indem wir Menschen mit Behinderung direkt eingebunden haben“, erklärte Manfred Bührmann (Commerzbank). Dabei habe man nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden in den Blick genommen. © Foto: Christian Hahn Alexander Eckhardt (SAP) plädierte für ein offeneres Denken bei Aktionsplänen: „Kernwerte dürfen nicht vergessen werden, aber die Festlegung auf ganz konkrete Maßnahmen ist eher einengend.“ © Foto: Christian Hahn „Ein Aktionsplan ist kein Selbstläufer, es muss jemanden geben, der verantwortlich ist“, führte Alexander Eckhardt (SAP, 2. v.r.) weiter aus. „Dennoch ist er natürlich eine gemeinsame Sache von Mitarbeitervertretern und dem Unternehmen selbst.“ © Foto: Christian Hahn Die rund 50 Teilnehmenden verfolgten gespannt die Dialogrunde zu Aktionsplänen in der Wirtschaft … © Foto: Christian Hahn … darunter auch Richard Fischels, Leiter der Unterabteilung Prävention, Rehabilitation und Behindertenpolitik im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. © Foto: Christian Hahn Frank Rusko, Verantwortlicher bei Sanofi-Aventis für den Bereich Social Affairs, Diversity & Inclusion, verwies auf die Bedeutung interner Kommunikation: „Wir haben die Bewusstseinsbildung in den Mittelpunkt gestellt. Heute ist daher längst nicht mehr so viel Überzeugungsarbeit notwendig, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen.“ © Foto: Christian Hahn Stolz präsentierte Personalleiter Thomas Wendt den druckfrischen Aktionsplan von Axel Springer: „Es ist unser erster und es wird nicht unser letzter sein. Wir wollen eine Unternehmenskultur anbieten, die für Menschen mit Behinderung und auch für ältere Mitarbeiter attraktiv ist. Und wir wollen uns an unserem Aktionsplan messen lassen.“ © Foto: Christian Hahn